Was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff „Telematikinfrastruktur“ im Gesundheitswesen?
Seit 2004 hat die Gematik den Auftrag, eine IT-Infrastruktur zur digitalen Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen aufzubauen. Technisch betrachtet ist die Telematikinfrastruktur zunächst nichts Aufregenderes als ein abgeschlossenes Datennetzwerk, vergleichbar mit den heutigen virtuellen privaten Netzwerken (VPNs). Doch im Bereich des Gesundheitswesens wird es besonders spannend und herausfordernd, da es um die hochsensiblen Gesundheitsdaten jedes Einzelnen geht. Aufgrund dieser Sensibilität ist eine Sicherheitsinfrastruktur erforderlich, die sicherstellt, dass nur autorisierte Personen im Gesundheitswesen Zugriff auf die Daten haben, und zwar nur auf diejenigen, die ihren jeweiligen Rollen, Rechten und Zugriffsberechtigungen entsprechen. Da die Daten jedoch dem einzelnen Patienten gehören, müssen auch seine Freigaben für den Zugriff darauf geregelt werden können.
Um dies so reibungslos und störungsfrei wie möglich zu gestalten, gibt es verschiedene Komponenten, die diesem Anspruch gerecht werden sollen. Die am häufigsten genutzten und bekanntesten sind die Authentifizierungskarten, mit denen wir im Alltag am häufigsten in Berührung kommen.
Die Identifikationskarten der Telematikinfrastruktur
eHBA: Der elektronische Heilberufeausweis. Der eHBA dient der Authentifizierung von Personen und ihrer entsprechenden Rolle im Gesundheitswesen. Ärzte und Apotheker haben bereits Zugang zum eHBA. In der Pflege sollen alle Pflegefachkräfte mit einem eHBA ausgestattet werden. Die Beantragung des eHBA erfolgt über das elektronische Gesundheitsberuferegister (eGBR). Das eGBR überprüft die Berufserlaubnis und identifiziert die Antragsteller sicher. Es hat seinen Sitz in Münster und stellt derzeit im Pilotverfahren eHBAs für Pflegefachkräfte aus.
SMC-B-Pflege: Der elektronische Institutionsausweis. Der SMC-B-Pflege (Security Module Card Typ B) authentifiziert die Pflegeeinrichtung als Akteur im Gesundheitswesen. Eine vorhandene SMC-B ist Voraussetzung für die Installation der TI. Die SMC-B-Pflege bildet die Schnittstelle für die Authentifizierung in der TI. Jeder Sektor im Gesundheitswesen hat seine eigene Ausprägung, die in der Pflege durch das Wort „Pflege“ gekennzeichnet ist. Die Bestellung der SMC-B-Pflege erfordert einen gültigen eHBA.
eGK: Die elektronische Gesundheitskarte Die elektronische Gesundheitskarte des Versicherten hatte bei ihrer Einführung 2015 nur wenige nennenswerte Vorteile. Dies ändert sich nun mit der Einführung belastbarer digitaler Anwendungen zum Vorteil des Klienten. Aufgrund der gesellschaftlichen Erfahrung der Pandemie steigt die Nachfrage nach Notfalldaten für Behandelnde mit allen wichtigen Informationen, der erhöhten Medikationssicherheit durch den elektronischen Medikationsplan und der elektronischen Patientenakte für mehr Patientensouveränität (seit dem 1.1.2021 bei der GKV verfügbar).
Wenn Sie sich nun überwältigt fühlen von all den Abkürzungen und technischen Begriffen – seien Sie beruhigt, dies geht auch erfahrenen IT-Administratoren so. Umso besser, dass Sie mit CareCloud® einen Partner an Ihrer Seite haben, der sich seit Jahren einen Namen im digitalen Wandel für die Pflege gemacht hat und Sie bei der Einrichtung der TI tatkräftig und als softwareunabhängiger Full-Service-Anbieter unterstützt. Wir kennen die Abläufe und Prozesse in der Pflege genau. Seit nunmehr 20 Jahren helfen wir, die Abläufe der Pflege zu optimieren, um mehr Zeit für die Bewohner zu haben und den Mitarbeitenden einen attraktiven Arbeitsplatz zu bieten.
Für die Langzeitpflege bietet die Vernetzung in der TI die Möglichkeit, logistische Wege und Wartezeiten zu verkürzen und sich gleichzeitig mit Ärzten und Therapeuten auf Augenhöhe auszutauschen, zum Wohle der Klienten.
DSGVO-konforme Kommunikation im Gesundheitswesen (KIM) beschleunigt die Digitalisierung, ersetzt das Fax und minimiert das Risiko von Bußgeldern aufgrund von Datenschutzverletzungen.
Die TI ermöglicht den nahtlosen Austausch von Informationen über Patienten ohne Zeitverlust und Medienbrüche an alle relevanten Akteure. Langwierige Abstimmungsprozesse mit papierbasierten Dokumenten gehören der Vergangenheit an, und das gezielte Nachfragen zu bestimmten Details wird deutlich vereinfacht.
Angesichts der Tatsache, dass ab Juli 2024 die Verordnungen für häusliche Krankenpflege – ähnlich wie bei aktuellen eRezepten – ausschließlich elektronisch ausgestellt werden sollen, muss jedes Pflegeheim bis Juni 2025 an die Telematikinfrastruktur angeschlossen sein. Auf diese Weise kann die Umsetzung bei den Krankenkassen sofort nach der Umstellung auf die TI erfolgen. Es besteht Dringlichkeit! Basierend auf unseren eigenen Projektumsetzungen wissen wir, dass zwischen der Interessensbekundung und dem ersten KIM-Nachrichtenaustausch gut fünf Monate vergehen können. Daher ist ein möglichst schneller Anschluss unabhängig davon, ob bereits alle Prozesse genutzt werden können – von großer Bedeutung.
Durch den Anschluss an die Telematikinfrastruktur (TI) ist die Pflege in der Lage, auf technischer Augenhöhe mit Ärzten, Apotheken und anderen Beteiligten gemäß der DSGVO zu kommunizieren. Der digitale Wandel stellt für viele Pflegeheime Neuland dar, und sie suchen nach einem Partner, der sie durch alle Prozesse und IT-Herausforderungen führen kann. Als Full-Service-Anbieter für stationäre Pflege fühlt sich CareCloud® verpflichtet, Aufklärung zu leisten und passende Unterstützungsangebote auf den Markt zu bringen.
Alle aktuellen Finanzierungsvereinbarungen zur Telematrikinfrastruktur finden Sie auf der Seite des GVK Spitzenverband.